Friedrichshain-Kreuzberg: Gemeinsam kreativ aktiv!
Für Menschen, die sich umorientieren möchten oder müssen, ist es alles andere als leicht, sich im Dschungel der Möglichkeiten, aber auch der Hürden zurechtzufinden. Oft fängt es damit an, dass man gar nicht weiß, was man kann oder können könnte. Dabei ist Beschäftigung mehr als reiner Broterwerb oder die Macht darüber, eigene Rechnungen selbst zu bezahlen. Es geht heute auch darum, sich mit den eigenen Fähigkeiten sinnstiftend in die Welt einzubringen, zumal auch eine Gesellschaft besser funktioniert, wenn sie vorhandene Ressourcen nutzt.
Manchmal führt der Weg zur beruflichen Neuorientierung über ein Engagement im ehrenamtlichen Bereich. Das Sammeln von Erfahrungen in einer als relevant empfundenen Tätigkeit macht Spaß, erweitert Kompetenzen und stärkt das Selbstwertgefühl. Ganz nebenbei wird das eigene Netzwerk mit neuen Kontakten bereichert – beste Voraussetzungen dafür, auch den Sprung in eine neue, passgenaue Erwerbstätigkeit zu wagen. Doch ganz so einfach ist es nicht – denn wie findet man die richtige Möglichkeit der Mitgestaltung, gerade in Momenten der Entmutigung?
„Wo fange ich überhaupt an?“ und „Wie geht es weiter?“ sind Fragen, die unzählige Menschen beschäftigen. Die Gründe, die dazu führen, sind vielfältig: Erziehungszeiten, die Pflege von Angehörigen, Veränderungen in der Arbeitswelt, Krankheit, das Neuankommen in der Stadt … Hier knüpft das neue PEB-Projekt „CoCreation. Gemeinsam Potenziale entdecken und entfalten“ an und erprobt neue Lösungsansätze. Es richtet sich an alle, die einen Platz im Leben und in der Stadt suchen oder sich einen neuen Platz erschließen möchten. CoCreation unterstützt Menschen darin, ihre Potenziale zu entfalten, ihre Ziele zu definieren und umzusetzen und wendet dafür Strategien und Methoden an, die aus der Kunst kommen. In innovativen Firmen werden solche Methoden längst angewendet. Bei CoCreation kommen sie zum Einsatz, um Menschen in ganz konkreten Lebenssituationen entdecken zu lassen, was sie bewegen können.
Geleitet wird das Projekt von Ulrich Hardt, einem erfahrenen Community-Theatermacher. Seit mehr als 20 Jahren unterstützt er unterschiedlichste Menschen darin, zu entdecken, was sie können, um aktiv mitzugestalten. „Oft nehmen Menschen biografische Besonderheiten als Hürde wahr, wie z.B. einen Fluchthintergrund oder soziale Herkunft, dabei ist es gerade ihre Diversität, aus der sie Stärken entwickeln können – und das arbeiten wir in unseren Projekten heraus.“, so Hardt. Wichtige Teile des Projektes sind die wöchentlichen CoCreationswerkstätten, die von erfahrenen Akteur*innen der Kreativbranche geleitet werden und geschützte Möglichkeiten der Präsentation bieten, z.B. auf den HofFestSpielen, einem beliebten Community-Kunst-Festival, das jeden Sommer in der ehemaligen Desinfections-Anstalt in der Ohlauer Straße stattfindet.
Teilnehmen können an CoCreation alle Menschen, die in Berlin leben und zwischen 25 und 54 Jahren alt sind. Die Teilnahme ist kostenlos und erstreckt sich über sechs Monate. Pro Woche sollte man dafür drei Stunden einplanen und an einer kontinuierlichen Mitarbeit in der Gruppe interessiert sein. Interessierte können sich ab sofort melden unter cocreation@lok-berlin.de!
Initiiert ist das Projekt von der LOK.a.Motion GmbH und Expedition Metropolis e.V.. Beide Initiator*innen sind langjährig erfahren im Bereich Potenzialentfaltung durch Kunst. Kooperationspartnerin ist die WeTeK Berlin gGmbH, die ebenfalls über eine profunde Expertise in der Planung und Umsetzung von Kunst- und Kulturprojekten verfügt.
Das Projekt Co-Creation – Gemeinsam Potenziale entdecken und entfalten wird gefördert aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales im Rahmen der Bezirklichen Bündnisse für Wirtschaft und Arbeit.